Der Orkan “Christian” hat Ende Oktober den gesamten norddeutschen Raum in Atem gehalten. Auch Vertreter von Versicherern werden die Ereignisse interessiert verfolgt haben, das Unglück stellt zugleich eine wichtige Nachricht im Versicherungsbereich dar: Durch herunterstürzende Gegenstände, umfallende Bäume und Unfälle entstanden auch an Fahrzeugen enorme Schäden. Doch Versicherungen zahlen nicht in jedem Fall. Angesichts zunehmender Unwetter in Zeiten des Klimawandels sollten sich Autobesitzer darüber informieren.

Umfassender Schutz: Die Vollkasko-Versicherung

Verfügen Autofahrer nur über eine Kfz-Haftpflichtpolice, können sie keinerlei Schadensübernahme erwarten. Sie benötigen dafür eine Kaskoversicherung, wobei es bei Sturmschäden zwischen einer Vollkasko- und einer Teilkasko-Variante bedeutende Unterschiede gibt. Den umfassendsten Schutz bietet eine Vollkasko. Der Versicherer kommt für alle Kosten auf, die nicht auf grobe Fahrlässigkeit zurückzuführen sind. Grob fahrlässig würde zum Beispiel ein Autolenker handeln, der sein Fahrzeug in einem von den Behörden abgesperrten Gebiet unter gefährdeten Gebäuden oder Bäumen abstellt. Kollidiert ein Fahrer mit einem umgestürzten Baum, der bereits auf der Straße liegt, kommt es auf ein korrektes Fahrverhalten an. Wenn übermäßiger Alkoholkonsum das rechtzeitige Bremsen verhinderte, liegt ebenfalls der Tatbestand der groben Fahrlässigkeit vor. Bezahlt ein Versicherer dagegen den Schaden, bedeutet das meist dennoch Kosten für den Versicherungsnehmer. Er muss den im Vertrag vereinbarten Selbstbehalt tragen. Auch mit einem Vollkaskoschutz ist es deshalb immer besser, sich selbst und das Fahrzeug rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Wer keine Garage angemietet hat oder keine besitzt, sollte nach Parkhäusern und Tiefgaragen Ausschau halten. Alternativ sollten Autobesitzer das Fahrzeug auf weitflächigen Arealen ohne Bäume und Bebauung parken.

Die Teilkasko: Versicherungsschutz mit Einschränkungen

Bei einer Teilkaskopolice können Versicherungsnehmer nur in bestimmten Fällen mit einer Kostenübernahme rechnen. Der Schutz gilt erst ab einer Windstärke von 8. Beim aktuellen Sturmtief “Christian” dürften die Versicherer die meisten Schäden bezahlen, dieser erreichte vielerorts die Windstärke 12 und lag damit weit darüber. Versicherungsnehmer müssen nachweisen, dass genau an ihrem Schadensort diese Bedingung vorlag. Diesen Beleg können sie mit den Daten des Deutschen Wetterdienstes erbringen. Bei klaren Fällen verzichtet die Assekuranz auf einen solchen Nachweis. Stand das Fahrzeug zum Beispiel in Hamburg und gab es im gesamten Stadtgebiet eine Windstärke von über 8, wird ein Versicherer sofort regulieren. Ein weiterer wichtiger Unterschied zum Vollkaskoschutz besteht bei Unfällen während Fahrten. Der Schutz durch die Teilkasko gilt nur, wenn ein umstürzender Baum das Auto trifft beziehungsweise der Fahrer nicht mehr ausweichen kann und auf den Baum prallt. Anders sieht es aus, wenn das Hindernis bereits länger auf der Straße lag und der Lenker nicht mehr bremsen kann. Dann hilft nur die Vollkasko.

Wie Betroffene im Schadensfall vorgehen sollten

Wer an seinem Auto einen Schaden entdeckt, sollte sofort handeln. Es gilt, die Beschädigungen an Ort und Stelle mit Fotos zu dokumentieren. Versicherungsnehmer sollten sowohl ihr Fahrzeug von allen Seiten als auch den Grund fotografieren, den Baum oder das Dach etwa. Zugleich sollten sie alle Daten schriftlich festhalten, dazu gehört der Zeitraum und der exakte Standort. Bei einem Unfall sollten Autofahrer ähnlich vorgehen, deswegen empfiehlt sich das stete Mitführen einer Fotokamera. Bestenfalls haben Zeugen den Crash beobachtet. Von diesen Personen sollten sich die Betroffenen die Kontaktdaten notieren. Anschließend sollten sie zeitnah ihre Kfz Versicherung über den Schadensfall informieren. Präventiv sollten sich alle Autobesitzer über ihren Versicherungsschutz Gedanken machen. Die Zahl der heftigen Unwetter und damit auch die Schadensrisiken steigen, das trifft auf alle Regionen Deutschlands zu. Insbesondere bei Neuwagen und bei häufig draußen parkenden Fahrzeugen macht es Sinn, eine Vollkasko-Police abzuschließen. Mit einem Versicherungsvergleich auf unserem Portal finden Interessierte ein günstiges Angebot.

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