Stiftung Warentest bestätigt enorme Preisunterschiede
Die Stiftung Warentest hat in ihrer jüngsten Ausgabe enorme Preisunterschiede bei den verschiedenen KFZ-Versicherungen festgestellt. Nach dem aktuellen Test können Autofahrer bei einem Wechsel unter Umständen über tausend Euro einsparen. Doch auch wer bei seiner jetzigen Versicherung bleiben möchte, kann Geld sparen.
Preisspannen sind enorm
In dem ausführlichen Test nahmen die Prüfer insgesamt 157 Tarife von 74 Anbietern unter die Lupe genommen. Dabei wurden die Prämien von verschiedenen Modellkunden mit unterschiedlichen Schadenfreiheitsklassen untersucht. Berücksichtigung fanden dabei sowohl Haftpflicht wie auch Teilkasko und Vollkaskoversicherungen. Für einen 50-jährigen Fahrer mit einem Audi gab es im Bereich der Vollkaskoversicherungen eine Preisspanne zwischen 764 und 1501 Euro. Daraus ergeben sich Einsparmöglichkeiten von bis zu 737 Euro pro Jahr. Unter den gleichen Voraussetzungen ergeben sich für einen 19-jährigen Autofahrer sogar Unterschiede von bis zu 2.500 Euro bei der Jahresprämie. Bei einer durchgeführten Leserumfrage ergaben sich ähnliche Ergebnisse. Im Durchschnitt ergaben sich hier Einsparungen von 122 Euro bei einem Wechsel der Autoversicherung. In Einzelfällen kam es sogar zu Einsparungen von bis zu 1.200 Euro pro Jahr.
Vorsicht bei Billig-Anbietern
Nach einem Test der Stiftung Warentest werden die günstigsten Tarife in erster Linie von Direktversicherungen angeboten. Diese sind jedoch ausschließlich telefonisch und per Internet erreichbar. Nach Angaben der Prüfer sind diese günstigen Tarife vor allem für die Haftpflichtversicherung empfehlenswert. Dagegen sollten Autofahrer beim Abschluss einer Kaskoversicherung neben der Prämie vor allem auf die angebotenen Leistungen achten. Bei einigen besonders günstigen Tarifen übernehmen die Versicherungen bei einem durch grobe Fahrlässigkeit verursachten Schaden nicht den kompletten Schaden. Wer feststellen möchte ob er für seine derzeitige KFZ Versicherung zu viel bezahlt muss lediglich die aktuelle Prämie mit den vorhandenen Angeboten vergleichen. Mit dem kostenlosen Vergleichsrechner lässt sich dies in wenigen Minuten schnell und einfach erledigen.
Auch ohne Wechsel kann gespart werden
Bei der KFZ Versicherung spielt natürlich auch der Service eine wichtige Rolle. Autofahrer, die mit ihrem Anbieter in puncto Qualität und Service sehr zufrieden sind, scheuen sich deshalb zumeist den Anbieter zu wechseln. In diesem Fall besteht dennoch die Möglichkeit, bei der Prämie zu sparen. Wer bei seiner Versicherung anruft und mit dem Wechsel zu einem günstigeren Angebot droht, erhält oftmals einen attraktiven Rabatt. Die Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht kam bei ihrer Untersuchung zu einem ähnlichen Ergebnis wie die Stiftung Warentest. In einer Studie hatte die Hochschule ebenfalls Preisunterschiede von mehr als Tausend Euro festgestellt. Die Studie ergab, dass Autofahrer in Berlin mit den höchsten Prämien rechnen müssen, wenn alle anderen Faktoren gleich sind. Die hohen Preise ergeben sich vor allem aufgrund der vielen Unfälle sowie der großen Anzahl an Diebstählen. Von steigenden Preisen sind jedoch auch andere Regionen in Deutschland betroffen. Im Vergleich zu 2011 stiegen die Prämien der KFZ Versicherung um 6,9 Prozent.
Neue Schadenfreiheitsklassen nutzen
Wie die Stiftung Warentest bei ihrem Test festgestellt hat, wenden immer mehr Versicherer die neuen Schadenfreiheitsklassen an. Nach diesen können zahlen Autofahrer nach 35 schadensfreien Jahren nur noch 20 Prozent des Grundbeitrags. Dazu profitieren auch Fahranfänger von günstigeren Beitragssätzen in den Schadenfreiheitsklassen M, 0 und 1/2. Allerdings sollten Autofahrer nicht vorschnell zu einem entsprechenden Anbieter wechseln. Denn entscheidend sind nicht nur die jeweiligen Prozente, sondern vor allem auch der vom jeweiligen Versicherer angesetzte Grundbetrag. Dazu kommt, dass die Versicherer mit Einführung der neuen Schadenfreiheitsklassen den beliebten Rabattretter abschaffen. Dies kann für Inhaber von hohen Schadenfreiheitsklassen sehr ungünstig sein.