Regionalklassen in der KFZ Versicherung
Die Regionalklassen sind einer von vielen Faktoren, welche die Versicherungen zur Kalkulation der Beiträge nutzen. Dabei werden die verschiedenen Zulassungsbezirke in Gruppen mit einem ähnlichen Schadensaufkommen zusammengefasst. Kommt es in einem Zulassungsbezirk zu mehr Schäden als in einem anderen, so wird dieser in eine entsprechend höhere Regionalklasse eingestuft. Sind ansonsten alle Voraussetzungen gleich, dann führt eine höhere Regionalklasse automatisch auch zu einer teureren Prämie.
Einteilung in die Regionalklassen
Neben dem Schadensaufkommen spielen für die Einteilung noch verschiedene andere Punkte eine Rolle. Dies sind unter anderem:
- die Straßenverhältnisse in einem Zulassungsbezirk
- die Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge
- die Bestandszusammensetzung der verschiedenen Fahrzeugmodelle
Dazu erfolgt die Einteilung je nach Haftpflicht, Vollkasko und Teilkasko getrennt.
Einteilung nach der Versicherungsart
In der KFZ Haftpflicht gibt es 12 unterschiedliche Regionalklassen. Dabei kommt es bei der Einstufung insbesondere auch auf die Unfallstatistiken der verschiedenen Bezirke an. Die Teilkasko umfasst 16 Regionalklassen, wobei es hier zusätzlich auch auf die Anzahl der Diebstähle und die Witterungsverhältnisse in der Region ankommt. Mit neun Klassen gibt es bei der Vollkasko die wenigsten Regionalklassen. Die Regionalklassen werden jedes Jahr im Oktober neu durch den Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft bekanntgegeben. In den meisten Fällen fallen die Änderungen dabei eher gering aus.
Aufgaben der Regionalklasse
Die Regionalklasse soll den Versicherungen dabei helfen, das Schadensrisiko besser einzuschätzen. Hierzu werden durch den GdV die Unfallstatistiken der letzten fünf Jahre ausgewertet. Zum einen geht es dabei um die Anzahl und zum anderen auch um die Schwere der Unfälle. Anhand der in einem Bezirk zugelassenen Fahrzeuge wird dann ein Indexwert gebildet. Ausgehend von einem Durchschnitt von 100 Prozent wird dann die Regionalklasse aufgebaut. So verfügt zum Beispiel München für die KFZ Haftpflicht über einen Indexwert von 119,29, was die Regionalklasse 11 bedeutet. Günstiger ist es im Hohenzollernkreis mit einem Indexwert von 81,64 und der Regionalklasse 1.
Bei Veränderungen Sonderkündigung möglich
Kommt es aufgrund einer Änderung der Regionalklasse zu einem höheren Beitrag, so können Sie den Vertrag mit einer Frist von vier Wochen kündigen. Die Frist beginnt, sobald Sie von der Änderung in Kenntnis gesetzt wurden. Dies geschieht in der Regel durch Zusendung der Beitragsrechnung. Sie sollten deshalb immer mit der Rechnung vom vorigen Jahr vergleichen, ob es hier zu einer Veränderung gekommen ist. Eine Ausnahme besteht nur dann, wenn die Veränderung aufgrund eines Umzuges in einen Zulassungsbezirk mit einer höheren Regionalklasse zustande gekommen ist. Bevor Sie sich für eine Kündigung entscheiden, sollten Sie die Tarife der verschiedenen Anbieter genau miteinander vergleichen.
Regionalstatistik für 2014 liegt vor
Der GdV hat die Regionalstatistik für 2014 vorgelegt. Lesen Sie alles zu den neuen Regionalklassen 2014.