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Rabattkampf bei Wechselkennzeichen

1 November 2012 No Comment

Seit dem 01. Juli 2012 ist es möglich, zwei Fahrzeuge derselben EU-Fahrzeugklasse wechselweise mit nur einem Kennzeichen zu nutzen. Einige Versicherer nehmen dies zum Anlass, mit Rabatten um neue Kunden zu werben. So gewährt beispielsweise die DEVK-Versicherung einen nach Fahrzeug und Versicherungsart differenzierten Nachlass von bis zu 25 Prozent. Autofahrer sollten aufgrund der Rabattschlacht kühlen Kopf bewahren. Denn nicht immer bedeutet ein hoher Rabatt auch automatisch eine günstige Prämie.

Nicht alle Anbieter gewähren einen Rabatt

Derzeit haben sich noch nicht alle Versicherer dazu entschlossen, ihren Kunden bei Nutzung eines Wechselkennzeichen einen entsprechenden Rabatt einzuräumen. So haben sich beispielsweise die Axa, Ergo, Gothaer, VHV sowie die Provinzial Rheinland dazu entschieden auf einen solchen Rabatt zu verzichten. Sie begründen dies unter anderem damit, dass bereits die geringere Fahrleistung bei wechselseitig genutzten Fahrzeugen in der Prämie berücksichtigt wird. Zudem wird befürchtet, dass dies auf Dauer zu einem ruinösen Wettbewerb führt.

Wann lohnt sich das Wechselkennzeichen

Die Nutzung eines Wechselkennzeichens ist in erster Linie für Haushalte mit zwei Fahrzeugen interessant, die diese nicht gleichzeitig nutzen. Mögliche Wechselkombinationen sind beispielsweise PKW-PKW, PKW-Wohnmobil, PKW-Oldtimer sowie Motorrad-Motorrad oder Motorrad-Quad. Dabei gibt es gegenüber dem insbesondere von Cabrio- und Oldtimer genutzten Saisonkennzeichen einen wichtigen Vorteil. Das Wechselkennzeichen kann je nach Bedarf individuell umgesteckt werden. Wichtig ist dabei nur, dass sich das Kennzeichen immer am gerade genutzten Fahrzeug befindet. Zu beachten ist auch, dass der nicht genutzte Wagen immer auf einem privaten Gelände abgestellt werden muss.

Nur für Fahrzeuge derselben Gruppe

Ein Nachteil des Wechselkennzeichens ist die Regelung, dass dieses immer nur für Fahrzeuge derselben Gruppe verwendet werden kann. In die Gruppe der PKW fallen unter anderem Reisemobile, Cabrios oder Oldtimer. Zudem ist das Wechselkennzeichen auch für zwei Motorräder sowie zwei Anhänger zugelassen. Im Gegensatz zu Österreich oder der Schweiz können deutschen Autofahrer bei einem Wechselkennzeichen nicht von steuerlichen Vorteilen profitieren. Diese war zwar zu Beginn geplant, wurde jedoch aufgrund eines Einspruchs des Bundesfinanzministeriums nicht eingeführt.

Die Nachfrage ist gering

Während in der Schweiz rund zehn Prozent aller Autofahrer ein Wechselkennzeichen nutzen, fällt die Nachfrage in Deutschland bisher eher gering aus. Der Bundesrat ging bei der Einführung zunächst nur von etwa 54.000 Kunden aus. Die Gründe hierfür liegen in den relativ geringen Vorteilen, die das Wechselkennzeichen hierzulande bietet. Die meisten Versicherer erlauben einen Wechsel zu einem speziellen Tarif auch innerhalb eines Jahres, wenn die Autofahrer dem Anbieter treu bleiben.

Hohe Rabatte sind nicht alleine ausschlaggebend

Versicherungsnehmer sollten sich nicht durch die Werbung mit einem hohen Rabatt in die Irre führen lassen. Denn dieser alleine garantiert noch keine günstige Versicherung. Entscheidend ist hier immer der Grundbetrag, denn die Assekuranz für einen bestimmten Tarif erhebt. Untersuchungen zeigen, dass zwei separate Versicherungen unter Umständen sogar günstiger sein können als die Nutzung eines Wechselkennzeichens. Entscheidend ist deshalb immer ein genauer Vergleich der angebotenen Tarife. Mit dem kostenlosen Vergleichsrechner können Autofahrer die aktuellen Konditionen bei Tarifen mit Wechselkennzeichen sowie die angebotenen Rabatte direkt miteinander vergleichen und so den für sie günstigsten Tarif finden.

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