Neues Punktesystem – So schnell ist der Führerschein weg
Die deutschen Autofahrer müssen sich auch 2014 wieder auf einige Änderungen einstellen. Zu den gravierendsten gehört dabei das im Mai in Kraft tretende neue Punktesystem. Zwar bietet das neue System auch einige Erleichterungen, schwere Verstöße werden jedoch härter bestraft. Wer gerne mal richtig Gas gibt, muss künftig schneller mit einem Entzug des Führerscheins rechnen.
Bei acht Punkten ist der Führerschein künftig weg
Die aktuelle Skala sieht je nach Vergehen zwischen 1 und 7 Punkte vor. In Zukunft erhalten Autofahrer bei einem Verstoß nur noch 1, 2 oder 3 Punkte. Im Gegenzug wird der Führerschein jedoch bereits nach 8 und nicht wie bisher erst nach 18 Punkten eingezogen. Autofahrer haben nach wie vor die Möglichkeit, durch Besuch von Schulungen alle fünf Jahre einen Punkt abzubauen. Darauf wies der Automobilklub “Mobil in Deutschland” kürzlich in einer Meldung hin.
Befahren von Umweltzonen gibt keine Punkte mehr
Ordnungswidrigkeiten, die keine Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit haben werden im neuen System nicht mehr mit Punkten bestraft. Hierzu gehört unter anderem auch das widerrechtliche Fahren in einer Umweltzone, welches nach dem alten System mit einem Punkt bestraft wurde. Wer während der Fahrt ohne Freisprecheinrichtung mit seinem Handy telefoniert, muss weiterhin mit einem Punkt rechnen. Da der Führerschein nun schon mit 8 Punkten weg ist, fallen solche Verstöße natürlich deutlich stärker ins Gewicht.
Große Gefahr bei Tempoverstößen
Temposünder sind künftig besonders stark von einem Führerscheinentzug betroffen. Wer beispielsweise im Vorjahr einmal und in diesem Jahr zweimal beim Telefonieren mit dem Handy erwischt wurde und zudem einmal 40 km/h in geschlossenen Ortschaften und 50 km/h außerhalb zu schnell unterwegs war, muss seinen Führerschein bei einer zusätzlichen Missachtung der Vorfahrt abgeben. Nach dem bisherigen System hätten diese Verstöße 12 Punkte ergeben, was die Fahrerlaubnis noch nicht in Gefahr bringt.
Automobilklubs kritisieren das neue System
Die meisten deutschen Automobilklubs haben das neue Punktesystem kritisiert. Sie bemängelten, dass Autofahrer künftig noch stärker benachteiligt würden. Härter Strafen drohen unter anderem auch beim Nichteinhalten des Sicherheitsabstands. Wer bei Tempo 130 zu dicht auffährt, wird nach dem neuen System mit 2 Punkten bestraft. Positiv ist die Möglichkeit, erhaltene Punkte schneller wieder loszuwerden. Die Verjährung erfolgt gestaffelt nach 2, 5 oder 10 Jahren je nach Schwere des jeweiligen Vergehens. Bisher wurde der Punkteabbau durch jede neue Verfehlung blockiert.
Keine Amnestie für bestehende Punkte
Die etwa 47 Millionen in der Verkehrssünderdatei aufgeführten Punkte werden zum Mai in das neue System umgerechnet. Ein Entzug der Fahrerlaubnis tritt jedoch nur dann ein, wenn auch nach dem alten System die volle Punktzahl erreicht wurde. Für etwa 9 Millionen Autofahrer hält die Umstellung eine positive Überraschung bereit. Ihre Punkte sind komplett aus der Datei verschwunden.
Kfz-Versicherungen belohnen sicheres Fahren
Autofahrer ohne Punkte können bei vielen Versicherungen einen Rabatt erhalten. Wie hoch dieser ausfällt, lässt sich am besten mit einem genauen Tarifvergleich feststellen. Unser kostenloser und unverbindlicher Versicherungsvergleich bietet die Möglichkeit, eine Vielzahl von Tarifen auf einen Blick miteinander zu vergleichen. Dabei sollten Autofahrer jedoch immer auch einen Blick auf die angebotenen Leistungen werfen. Gerade die sogenannten Billigtarife bieten oftmals nur einen eingeschränkten Leistungsumfang.