Kfz-Versicherung kündigt Wundercar-Fahrer
Mit dem Versicherer DA hat nun erstmals eine Kfz-Versicherung einem Kunden gekündigt, weil dieser mit seinem Fahrzeug für “Wundercar” gefahren ist. Wie die Versicherung in einer Kfz News mitteilte, droht Wundercar-Fahrern der Verlust ihres Versicherungsschutzes. Kommt es zu einem Unfall, kann dies leicht den finanziellen Ruin bedeuten.
Was ist Wundercar?
Über die Smartphone App von Wundercar können Verbraucher sich Privatautos als Alternative zu einem Taxi suchen. Am Steuer sitzen dann statt eines Taxifahrers Privatpersonen, welche sich auf diese Weise etwas hinzuverdienen. Die Bezahlung erfolgt dabei ausschließlich in Form eines Trinkgelds. Verständlicherweise ist die Taxibranche nicht gut auf die neue Konkurrenz zu sprechen und hat schon mehrfach versucht, den Dienst verbieten zu lassen. So wie es aussieht, erhalten die professionellen Taxibetriebe nun Unterstützung von den Kfz-Versicherern. Nach einem Bericht des Branchenmagazins Taxi Times hat der Kfz-Versicherer Deutsche Allgemeine Versicherung (DA) einem Kunden der für Wundercar gefahren ist die Police gekündigt. Die Assekuranz sieht in der geänderten Nutzungsart eine Erhöhung des Risikos. Beim Abschluss der Versicherung hatte der Kunde angegeben, dass er sein Auto nur gelegentlich gewerblich nutzt.
Wie kam es zur Kündigung?
Die Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation ist zuständig für den gewerblichen Personenverkehr der Stadt. Laut einer Anzeige soll der Fahrer für eine Strecke von 1,7 Kilometern ein Trinkgeld in Höhe von 6 Euro erhalten haben. Wie Taxi Times weiter mitteilte hat der Fahrer für den Anbieter Wundercar bereits 74 Personenbeförderungen übernommen, ohne sein Fahrzeug bei der Behörde als Taxi bzw. Mietwagen zu melden. Aus diesem Grund informierte die Behörde den Versicherer über die Wundercar Tätigkeit.
Diese stellte fest, dass der Autofahrer beim Online-Abschluss der Kfz-Versicherung eine “überwiegend private” Nutzung des Fahrzeugs angegeben hatte. Nach Angaben der Versicherung lag keine Meldung über Fahrten für Wundercar vor. Aufgrund der mittlerweile mehr als 75 Fahrten entspricht die Selbsteinschätzung des Kunden laut Versicherer nicht mit der tatsächlichen Nutzung überein. Deshalb erfolgte prompt die Vertragskündigung.
Haftungsfrage ist unklar
Nach Angaben des Branchenmagazins Taxi Times war dies der erste Fall, in dem ein Kfz-Versicherer aufgrund einer Nutzung des privaten PKW für Wundercar einem Kunden gekündigt hat. Zur Frage ob der Versicherer bei einem Personenschaden gezahlt hätte machte dieser keine Angaben. Auch andere Versicherer machten zur Haftungsfrage bisher keine Angaben. Deshalb streiten sich Experten darüber ob dem Autofahrer bei einem Personenschaden der finanzielle Ruin droht. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte deshalb vorab mit seinem Versicherer klären wie es mit dem Versicherungsschutz während Wundercar-Fahrten aussieht. Nach aktuellem Stand dürfen Wundercar Fahrten in Hamburg vorerst weiter angeboten werden. Das Verwaltungsgericht Hamburg hat eine einstweilige Verfügung gegen die Taxi Alternative aufgehoben.
Die beste Kfz-Versicherung finden
Unabhängig wie der eigene PKW genutzt wird, sollten Autofahrer die verschiedenen Angebote für eine Kfz-Versicherung immer genau vergleichen. Mitunter lassen sich durch einen Wechsel mehr als 800 Euro pro Jahr einsparen. Mit dem kostenlosen und unverbindlichen Tarifrechner lassen sich mehr als zweihundert Kfz-Versicherungstarife auf einen Blick miteinander vergleichen.