KFZ-Versicherung: Gesellschaften erhöhen 2013 die Tarife deutlich
Millionen Autofahrer ächzen in Deutschland unter den hohen Spritpreisen. Nun kommt die nächste Hiobsbotschaft: Auch die Kosten für die KFZ-Versicherungen werden zum Jahreswechsel ansteigen. Das betrifft sowohl die Voll- und Teilkaskopolicen als auch die KFZ-Haftpflichtversicherung. Frauen und Senioren müssen sich auf überdurchschnittlich hohe Belastungen einstellen, wenn sie ihren Versicherer nicht wechseln.
Versicherte müssen 2013 mit Mehrkosten rechnen
Noch haben die wenigsten Verbraucher Informationen von ihrem Versicherer darüber erhalten, wie sich der geforderte Beitrag im nächsten Jahr entwickeln wird. Diese Schreiben werden erst in den nächsten Wochen bei den Versicherungsnehmern eintreffen. Marktbeobachter wie Nafdi prognostizieren jedoch enorme Preissteigerungen: Bei der Haftpflicht dürfte der durchschnittliche Anstieg drei Prozent, bei der Teilkasko fünf Prozent und bei der Vollkasko sogar zehn Prozent betragen. Als Gründe für diese Entwicklung führen Experten mehrere Punkte an. So lieferten sich die Versicherer in den vergangenen Jahren heftige Preisschlachten, nun müssen viele Gesellschaften den gestiegenen Kosten Rechnung tragen. Zudem ergeben sich mit den Unisex-Tarifen neue gesetzliche Rahmenbedingungen, in manchen Versichertengruppen verzeichneten die Assekuranzen darüber hinaus einen Zuwachs an Schadensmeldungen.
Besonders betroffene Berufsgruppen: Frauen und Senioren
Die Unisex-Tarife sollen ab 21.12. dafür sorgen, dass Männer und Frauen in sämtlichen Versicherungsbereichen bei den Kosten gleichgestellt werden. Je nach Sektor profitiert davon das eine oder das andere Geschlecht. In der KFZ-Versicherung führt dieses Antidiskrimierungsgesetz für Frauen zu höheren Kosten. Bisher konnten sie sich mit Ladytarifen preisgünstig versichern, weil sie wesentlich seltener als Männer Unfälle verursachen. Diese Zeiten sind bald vorbei, Frauen müssen tiefer in den Geldbeutel greifen. Deutlich höhere Prämien haben auch Senioren zu erwarten. Versicherer begründen dies damit, dass ältere Menschen zunehmend Schadensfälle verantworten.
Verbraucherschützer raten zum Versicherungsvergleich
Sämtliche Versicherer werden voraussichtlich ihre Tarife erhöhen. Diese Tatsache darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass zwischen den Anbietern weiterhin extreme Preisunterschiede bestehen. Für Verbraucher birgt dies die Chance, mit einem Wechsel zu einer günstigen Gesellschaft nächstes Jahr Geld einzusparen statt mehr zu bezahlen. Verbraucherschützer errechnen zwischen den teuersten und den billigsten Assekuranzen ein Einsparpotenzial von mehreren Hundert Euro im Jahr. Sie empfehlen deswegen jedem Versicherungsnehmer, einen Vergleich der Tarife durchzuführen. Besonders leicht kann ein solcher Preisvergleich auf kfzversicherungrechner.org vorgenommen werden. Der Vorteil liegt darin, dass User sämtliche relevante Daten wie Fahrzeugtyp und Angaben zum Nutzungsverhalten nur ein Mal eingeben müssen. Auf Basis dieser Angaben vergleicht das Portal zahlreiche Angebote. Interessierte sehen so auf einen Blick, bei welchen Assekuranzen sie sich günstiger als bisher versichern können.
Sonderkündigungsrecht
Aber auch wer die Wechselfrist zum 30.11 verpasst hat, hat meist noch eine Gelegenheit zum Wechsel. Viele Versicherer versenden die Briefe mit dem Hinweis zu neuen Prämien erst Ende November oder Anfang Dezember. Wird darin eine Erhöhung mitgeteilt, haben Versicherungsnehmer nach Erhalt des Schreibens vier Wochen Zeit zur Kündigung. Ein Sonderkündigungsrecht besteht zudem immer, wenn ein Versicherter sein Auto wechselt oder einen Schadensfall hat.