Autoversicherer erwarten positives Geschäftsjahr 2013
Die KFZ-Versicherer blicken auf schwierige Jahre zurück, in denen die Ausgaben für Schäden und für die Bildung von Rücklagen die Einnahmen überstiegen. Laut einer Prognose der Hannover Rück kann sich die Branche dieses Jahr auf eine Trendwende freuen.
Versicherungsgesellschaften erwarten schwarze Zahlen
Im Jahr 2012 mussten Autoversicherer 260 Millionen Euro mehr ausgeben als sie einnahmen. 2011 waren dies sogar 1,6 Milliarden Euro. Diese negativen Ergebnisse gründeten in zwei Punkten. Vor allem der ruinöse Preiskampf machte den Versicherungen zu schaffen. Die Prämien stiegen über viele Jahre höchstens moderat, zum Teil stagnierten sie. Zudem schreibt der Gesetzgeber vor, dass Assekuranzen enorme Rücklagen ansparen müssen. Dadurch wird sichergestellt, dass sie auch kostspielige Schadensfälle finanziell stemmen können. Dieses Geld ist zwar nicht verloren, die Versicherer können aber auch nicht frei darüber verfügen. Bei der sogenannten versicherungstechnischen Bilanzierung gelten die dafür aufgewandten Summen als Ausgaben. Nach den lange Zeit unbefriedigenden Ergebnissen blickt die Branche nun erfreut in die Zukunft. Die Hannover Rück geht davon aus, dass die Einnahmen 2013 höher als die Kosten sein werden.
Gründe für den optimistischen Ausblick
Dabei handelt es sich zwar nur um eine Schätzung, aber viel spricht dafür. Vor allem die Einnahmen dürften kräftig zulegen. Zum Jahreswechsel erhöhten die Versicherer die Prämien zum Teil deutlich. Im Durchschnitt stellte die Hannover Rück ein Plus von sieben Prozent fest. Versicherungsexperten bezeichneten diesen Schritt als überfällig, lange hätten sich die Anbieter die Tarifzurückhaltung ihrer Meinung nach nicht mehr leisten können. Für Versicherte bedeutet dies aber nicht unbedingt, dass sie dauerhaft Mehrkosten tragen müssen. Zwar steigerten die Gesellschaften die Prämien auf breiter Front, weiterhin gibt es zwischen den Tarifen aber erhebliche Unterschiede. Einer höheren finanziellen Belastung entgehen Fahrzeugbesitzer, wenn sie zu einem günstigeren Anbieter wechseln. Am einfachsten geht dies, indem sie den Vergleichsrechner auf diesem Portal nutzen. Aber nicht nur die Prämienerhöhungen tragen zur Trendwende bei. Eine für Fahrzeuglenker gute Neuigkeit stößt auch bei Versicherern auf Freude: Die Zahl der Schadensfälle ist rückläufig. Das gilt vor allem für Unfälle mit verletzten Personen. Bei solchen müssen die Assekuranzen besonders tief in die Tasche greifen, umso mehr Geld sparen sie bei einer zurückgehenden Anzahl.
Niedriges Zinsniveau als Unsicherheitsfaktor
Die Versicherer sehen sich jedoch auch mit Risiken konfrontiert. Sie leiden unter dem historisch niedrigen Zinsniveau in der Euro-Zone, aber auch in so wichtigen Staaten wie den USA und Japan. Ihre umfassenden Rücklagen investieren sie in sichere Anleihen. Die daraus resultierenden Erträge fließen in die Geschäftsbilanzen ein, sinken seit geraumer Zeit aber stetig. Nahende Zinserhöhungen sind nicht in Sicht, dieses Problem wird die Versicherer weiterhin begleiten. Die Experten der Hannover Rück glauben deshalb, dass die Anbieter die nun vergleichsweise hohen Prämien zumindest auf diesem Niveau halten werden. Auch weitere Erhöhungen kann niemand ausschließen.