Einer aktuellen Meldung zufolge plant der ADAC derzeit, sich von einigen Tochterfirmen zu trennen. Durch eine Konzentration auf die Kernkompetenzen will der Automobilclub verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen. Diskutiert wird unter anderem auch über einen Verkauf der Versicherungssparte.

Kampf um das Vertrauen der Mitglieder

Die negativen Schlagzeilen über Deutschlands größten Automobilclub reißen nicht ab. Mauscheleien bei der Verleihung des “Gelben Engels” für das beliebteste Auto sowie exklusive Hubschrauberflüge des Vorstands auf Kosten der Mitglieder kratzen arg am Renommee des ADAC. Das Unternehmen ist nun sehr darum bemüht verlorenes Vertrauen wieder zurückzugewinnen. Ein erster Schritt soll dabei die verstärkte Konzentration auf die ursprünglichen Kernkompetenzen des Automobilclubs sein. Nach einem Bericht der Zeitschrift “Wirtschaftswoche” will sich der ADAC gleich von mehreren Tochterfirmen trennen. Hiervon betroffen sind insbesondere die Bereiche Versicherungen und Autovermietungen. Auf Nachfrage wollte ein Sprecher des Automobilclubs die Meldung weder bestätigen noch dementieren. Derzeit würden insgesamt sieben Arbeitsgruppen die einzelnen Aktivitäten genau unter die Lupe nehmen. In Kooperation mit Anwälten und Wirtschaftsberatern werde dabei gezielt nach möglichen Missständen gesucht. Zur Diskussion stehen in erster Linie Tochterfirmen, welche nicht in erster Linie “mitgliederbetrieben” sind.

ADAC Autoversicherung AG möglicherweise von Verkauf betroffen

Die ADAC Autoversicherung AG hat erst Kurzem vermeldet, dass die Kooperation mit der Zurich Versicherung um weitere fünf Jahre verlängert wurde. In den letzten 6 Jahren hat sich der Bestand an Policen auf über 630.000 verdoppelt. Die Beitragseinnahmen lagen 2013 bei rund 230 Millionen Euro. Derzeit hält die Zurich Versicherung 51 Prozent der Anteile, die restlichen 49 Prozent sind im Besitz der ADAC Schutzbrief Versicherungs-AG. Neben den Autoversicherungen stehen auch andere Bereiche zur Disposition. So bietet der ADAC unter anderem auch Reiserücktrittsversicherungen, Rechtsschutzversicherungen sowie private Haftpflichtversicherungen an.

Anfang Mai steht eine nicht öffentlichen Hauptversammlung an. Bis dahin soll ein erster Aktionsplan fertiggestellt sein, wie es mit den einzelnen Unternehmen weitergehen soll. Erste Entscheidungen könnten dann auf der außerordentlichen Delegiertenversammlung im Herbst getroffen werden.

Beteiligungs- und Wirtschaftsdienst soll künftig klar getrennt werden

Der ADAC hat alle Tochterfirmen in einer Beteiligungs-und Wirtschaftsdienst GmbH zusammengefasst. Zwar seien die Bereiche bereits getrennt, in der Öffentlichkeit werde dies jedoch kaum wahrgenommen. Daher wird aktuell über eine noch striktere Trennung diskutiert. Nachdem die Manipulationen öffentlich wurde hatte insbesondere der Bundesverbraucherminister Heiko Maas Reformen beim Automobilclub angemahnt. Angesichts der Abwanderung vieler Mitglieder ist dies wohl auch dringend nötig.

Eine Alternative zur ADAC Autoversicherung finden

Autofahrer, die beim ADAC versichert sind können sich bei Bedarf bereits jetzt nach einer alternativen Autoversicherung umschauen. Mit unserem kostenlosen Tarifvergleich lassen sich eine Vielzahl von Angeboten direkt miteinander vergleichen. Experten warnen jedoch davor, bei einem Vergleich ausschließlich auf die Höhe der Prämie zu achten. Vielmehr sollte der angebotene Versicherungsschutz genauer unter die Lupe genommen werden. Eine Deckungssumme von 100 Millionen Euro gilt heutzutage ebenso als Standard wie ein Verzicht auf die Einrede bei grober Fahrlässigkeit. Zudem spielen auch der angebotene Service sowie die schnelle und zuverlässige Schadensregulierung eine wichtige Rolle. Wer mit dem Vergleich einen passenden Anbieter gefunden hat, kann die neue Police direkt online abschließen. Eine Kündigung des aktuellen Vertrags ist immer zum Ende der Laufzeit sowie nach einer Prämienerhöhung oder einem Schadenfall möglich. Zudem kann bei einem Fahrzeugwechsel der Versicherer ebenfalls gewechselt werden.