Unisex Tarife bei der KFZ Versicherung
Bisher gehörte das Geschlecht zu den Risikofaktoren, wenn es um die Berechnung der Prämie bei der KFZ Versicherung geht. Dies wird sich ab dem 21.12.2012 ändern. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs dürfen Versicherungen ab diesem Zeitpunkt nur noch für Männer und Frauen einheitliche Tarife anbieten. Von der Gesetzesänderung sind insbesondere auch die Tarife der Autoversicherer betroffen.
Prämien für Frauen steigen
Da junge Frauen im Vergleich deutlich weniger Unfälle verursachen, erhielten sie bei den meisten Versicherungen einen entsprechenden Rabatt. Ab Ende 2012 darf dieser Faktor bei der Prämie zur KFZ Versicherung nicht mehr berücksichtigt werden. Daraus ergibt sich, dass die Prämien für weibliche Autofahrer künftig deutlich steigen werden. Die neuen Regelungen gelten jedoch ausschließlich für Neuverträge. Wer bereits eine Autoversicherung abgeschlossen hat, ist hiervon nicht betroffen. Bisher ist noch nicht eindeutig klar, wie hoch der Preisanstieg genau ausfallen wird. Es ist deshalb durchaus ratsam, die angebotenen Tarife genau mit dem ggf. bestehenden Versicherungstarif zu vergleichen. Durch einen solchen Angebotsvergleich lassen sich bis zu mehreren Hundert Euro pro Jahr einsparen.
Unzulässige Benachteiligung von Männern
Nach Ansicht der Straßburger Richter stellen die bisherigen Regelungen einen klaren Verstoß gegen die Gleichberechtigung von Mann und Frau dar. Die Unterschiede bei den Prämien können dabei enorm sein. Aktuell beträgt die Prämie für einen Berliner Fahranfänger bei der Versicherung eines VW Golf etwa 1.200 Euro pro Jahr. Im Gegensatz dazu würde eine weibliche Autofahrerin lediglich etwa 900 Euro für ihre Versicherung bezahlen. Dies bedeutet eine Einsparung von satten 25 Prozent. Wer sich jedoch gedacht hat, dass die Prämien für Männer jetzt sinken, hat sich zu früh gefreut. Stattdessen werden die Beiträge für Frauen ansteigen. Dazu besteht die Gefahr, dass manche Versicherungen die neuen Tarife für eine generelle Erhöhung der Prämien ausnutzen. Ein genauer Vergleich ist deshalb wichtiger denn je.
Worauf es bei der Prämie sonst noch ankommt
Neben dem Geschlecht spielen bei der Prämienberechnung noch eine Vielzahl weiterer Faktoren eine Rolle. Neben der Anzahl der schadensfreien Jahre sind dies vor allem die Typ- und Regionalklasse. Anhand der Unfallstatistiken werden die angemeldeten Fahrzeugmodelle und Zulassungsbezirke in unterschiedliche Klassen eingeteilt. Wer als in einem Zulassungsbezirk mit einer höheren Schadensquote wohnt, muss mit einer entsprechend höheren Prämie rechnen. Dazu kommen noch eine größere Anzahl von Rabatten. So gibt es beispielsweise einen Rabatt in der Kaskoversicherung, wenn das versicherte Fahrzeug regelmäßig in einer Garage abgestellt wird. Positiv wirkt sich auch aus, wenn der Wagen nur von einem oder wenigen Fahrern genutzt oder nur eine bestimmte Anzahl Kilometer pro Jahr zurückgelegt werden. Mit dem kostenlosen Versicherungsvergleich lassen sich mehrere Hundert Tarife miteinander vergleichen, wobei sämtliche Risikomerkmale und Rabattmöglichkeiten berücksichtigt werden. So ergibt sich ein unabhängiger Vergleich, der eine Ersparnis von mehreren Hundert Euro pro Jahr einbringen kann.