Neue Kooperation zwischen VW und Allianz
Europas größter Autobauer und Deutschlands größte Versicherung rücken bei der Autoversicherung näher zusammen. Die VW-Finanztochter und der Münchener Versicherungskonzern gründen hierzu eigens eine neue Aktiengesellschaft, die ihren Sitz in Braunschweig haben wird. Die Stimmberechtigung liegt zu 51 bei der Allianz und zu 49 Prozent bei Volkswagen. Wie die beiden Unternehmen kürzlich im Rahmen einer Pressekonferenz in Frankfurt mitteilten, soll die “VolkswagenAutoversicherung AG” ab April 2013 eigenständige Verträge anbieten.
Versicherungen sollen einfacher und günstiger werden
Die Kooperation soll für beide Unternehmen mehr Kunden bringen. So peilt Volkswagen bei den Autoversicherungen für verkaufte Fahrzeuge der Marke VW eine Verdoppelung des Marktanteils auf 40 Prozent an. Dieses Ziel gilt für die Versicherungen von Privatkunden, wogegen Autoversicherungen für gewerbliche Fuhrparks nicht beinhaltet sind. Nach Angaben des Vorstandchefs der Volkswagen Financial Services, Frank Witter sollte dies in erster Linie über eine einfachere Gestaltung der Versicherungsverträge realisiert werden. Zudem gäbe es auch was die Preisgestaltung betrifft noch Spielraum nach unten. Bis zum Jahre 2018 will VW den Bestand von Policen von derzeit 720.000 auf dann 1,2 Millionen steigern.
Aktueller Bericht Januar 2014: Verbraucherschützer warnen: Vorsicht bei Kfz-Versicherungen aus dem Autohaus
Altverträge bleiben bestehen
Über das neue Joint-Venture werden ab April 2013 zunächst ausschließlich Neuverträge ausgegeben. An den bereits bestehenden Verträgen gibt es keine Veränderungen. Zwar werden die Versicherungen nicht pauschal günstiger, jedoch werden die Beratung in den Autohäusern von VW deutlich verbessert. In großen Häusern ist der Einsatz eines separaten Allianz Versicherungsteams geplant. Dabei soll jeder Kunde direkt auf eine Autoversicherung angesprochen werden. Allianz will so die Einnahmen aus Prämien für Fahrzeuge von VW auf 1,2 Milliarden Euro erhöhen. Sollten die Erwartungen erfüllt werden, sei zudem auch eine Ausweitung der Zusammenarbeit im Ausland denkbar. Insgesamt wollen die beiden Unternehmen bis zum Jahr 2018 400 Millionen Euro in das Projekt investieren.
Autoversicherungen immer vergleichen
Für Autofahrer ändert sich durch diese Nachricht zunächst nur wenig. Es wird auch in Zukunft wichtig sein, die angebotenen Tarife genau miteinander zu vergleichen. Die Prämienunterschiede bei der KFZ Versicherung sind so groß wie in kaum einer anderen Versicherungssparte. Wer also ein neues Versicherungsangebot für seinen VW besitzt, sollte dieses in jedem Falle zunächst mit den anderen Anbietern vergleichen. Dabei sollten Autofahrer neben einem Vergleich der Prämie vor allem auch die jeweils angebotenen Leistungen genau unter die Lupe nehmen. Gerade bei besonders günstigen Versicherungen bestehen oftmals gravierende Mängel. So ist hier in der Regel kein Rabattretter enthalten und die Versicherungen verzichten in der Regel nicht auf die “Einrede bei grober Fahrlässigkeit”. Kommt es dann zu einem Schaden, kann sich die als günstig eingeschätzte Versicherung schnell als teures Missverständnis erweisen.