Niedrige Zinsen bringen KFZ-Versicherer in Bedrängnis
Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank belastet nicht nur die Sparer, sondern auch die KFZ-Versicherungen und bald die Versicherungsnehmer. Gesellschaften legen ein Teil ihres Kapitals am Finanzmarkt an, die schrumpfenden Zinserträge belasten nun die Ergebnisse. Experten rechnen deshalb, dass die Prämien nach den Erhöhungen letztes Jahr ein weiteres Mal steigen.
Zinseinnahmen der Versicherer sinken
KFZ-Versicherer verwalten riesige Geldsummen. Sie nehmen Prämien ein und bezahlen Schäden. Währenddessen verfügen sie über hohe Beträge, welches sie an den Kapitalmärkten anlegen. Die sich daraus ergebenden Zinserträge planen sie neben den Versicherungsbeiträgen fest als Einnahmen ein. Seit dem Beginn der Euro-Krise hat die Europäische Zentralbank aber mehrfach die Leitzinsen gesenkt. Dadurch können Anleger mit sicheren Papieren wie Staatsanleihen kaum mehr Geld verdienen. Das trifft Versicherer hart. Sie müssen sorgsam mit den Versichertengeldern umgehen, deswegen beschränken sie sich auf festverzinsliche Papiere mit hoher Sicherheit. Attraktive Alternativen wie der Aktienmarkt fallen deswegen aus, Versicherer müssen mit den niedrigen Zinsen leben. Dadurch sinken die Einkünfte, die Versicherer kommen unter Druck. Sie werden nach Auffassung von Experten dieses Jahr mit Tarifsteigerungen reagieren. Eine andere Option bleibt kaum, zumal die Niedrigzinsphase anhalten wird. Mit geringen Leitzinsen will die Europäische Zentralbank überschuldete Staaten wie Griechenland, Spanien und Italien entlasten und die Wirtschaft der Krisenländer ankurbeln. Diese Aufgaben dürften noch einige Jahre in Anspruch nehmen.
Schlechte Bilanzen beim Verhältnis Prämien zu Kosten als weiteres Problem
Doch nicht nur die niedrigen Zinsen bereiten den Versicherern Schwierigkeiten. Der intensive Preiskampf über viele Jahre hat schon vor einiger Zeit zu negativen Bilanzen geführt. Vor allem im Internet herrschte eine enorme Konkurrenz um Kunden, die meisten Anbieter haben sich mit ihren Tarifen verkalkuliert. Vergangenes Jahr zogen die Gesellschaften die Reißleine und hoben die Prämien nach langer Zeit an. Das bescherte den Unternehmen einen deutlichen Zuwachs bei den Beitragseinnahmen, sie stiegen 2012 im Vergleich zum Vorjahr um vier bis fünf Prozent auf etwa 22 Milliarden Euro an. Das umfasst sowohl die Haftpflichtversicherungen als auch die Kaskopolicen. Allerdings verblieb insgesamt ein Verlust von 600 Millionen Euro, auch wenn das Defizit damit reduziert wurde. Die Kombination aus bestehenden Verlusten sowie sinkender Einnahmen durch die Zinsen dürfte Versicherer nun veranlassen, tiefer in die Tasche ihrer Versicherungsnehmer zu greifen. Versicherte müssen aber trotz dieser negativen Nachricht nicht unbedingt mehr zahlen.
Versicherte müssen sich mit Kostensteigerungen nicht abfinden: mit einem Wechsel Geld sparen
Die Tarife entwickeln sich zwar bei allen Versicherern nach oben, doch weiterhin gibt es zwischen den Anbietern enorme Preisunterschiede. Mit einem Versicherungsvergleich auf diesem Portal können Interessierte ihr Einsparpotenzial recherchieren. Anschließend müssen sie nur noch ihren Altvertrag kündigen. Das können sie zum Beispiel jedes Jahr bis zum Stichtag 30. November. Doch auch zu anderen Terminen können Kunden auf ein Kündigungsrecht zurückgreifen. Das gilt zum Beispiel bei einem Fahrzeugwechsel oder bei einem eingetretenen Schadensfall. Versicherungsnehmer sollten dann jährlich prüfen, inwieweit sich ein neuer Vertrag weiterhin als günstig darstellt. Die Prämienanpassungen basieren jeweils auf der Kalkulation jedes einzelnen Unternehmens. Die Firmen können von der Zinsentwicklung etwa unterschiedlich stark betroffen sein. Manche Versicherer besitzen noch ältere Anleihen, für die sie höhere Erträge erhalten. Andere Gesellschaften verfügen über solch attraktiv verzinste Papiere nicht oder nur kaum.