HDI und Allianz KFZ Versicherung mit Baukastensystem
Immer mehr Autoversicherer setzen bei der Suche nach neuen Kunden auf modular aufgebaute Tarife. Autofahrer haben so die Möglichkeit den Leistungsumfang ihrer KFZ Versicherung den eigenen Wünschen anzupassen. So muss nur für die Leistungen bezahlt werden, welche auch wirklich benötigt werden. Die Folge ist jedoch, dass sich die einzelnen Tarife nur noch schwierig miteinander vergleichen lassen.
Den Leistungsumfang individuell anpassen
Unter anderem bieten einer Pressemitteilung zufolge die HDI-Versicherung und die Allianz seit 2011 nach dem Baukastenprinzip aufgebaute Versicherungstarife an. Die Assekuranzen werben dabei mit einem Versicherungsschutz nach Maß statt von der Stange. Nach Angaben einer Allianz Sprecherin würden die Prämien dadurch vielfach günstiger, da Kunden nur noch für die Zusatzleistungen bezahlen müssen die sie auch wirklich benötigen. Kritik gibt es unter anderem von Verbraucherschützern. Diese bemängeln unter anderem, dass sich die einzelnen Angebote der beiden Versicherungen so kaum noch miteinander vergleichen lassen.
KFZ-Haftpflicht als Basis
Der Abschluss einer Haftpflichtversicherung ist für alle Autofahrer Pflicht. Dazu bieten die Versicherungen wahlweise eine Teil- oder Vollkasko an. Bei den meisten Anbietern kann der Kunde sich zwischen einem Basis- und einem Premium-Paket entscheiden. Dabei bleibt es nicht aus, dass die einzelnen Angebote nicht immer dem genauen Bedarf eines Kunden entsprechen. Es kann zu Deckungslücken kommen oder der Autofahrer bezahlt für Leistungen, die er nicht unbedingt braucht. Hier sollen die Tarife im Baukastensystem Abhilfe schaffen. Der Kunde bucht einen Basisschutz und wählt die einzelnen Zusatzleistungen separat aus. Für Versicherte der Allianz besteht so beispielsweise die Möglichkeit einen Rabattschutz zu buchen, durch den der Autofahrer seinen Schadensrabatt auch nach einem selbst verschuldeten Unfall behält. Eine weitere Option wäre AutoPlus mit einer europaweiten Pannen- und Unfallhilfe.
Baukastensysteme können vorteilhaft sein
Die Grundidee der neuen Tarife findet auch bei Verbraucherverbänden Anklang. Vom Grundsatz her sei es zu begrüßen, dass Verbraucher nur für tatsächlich in Anspruch genommene Leistungen bezahlen müssen. Allerdings führe die Umsetzung dieser guten Idee nicht zwangsläufig auch zu mehr Verbraucherfreundlichkeit. Da die jeweils angebotenen Zusatzleistungen sich mitunter sehr stark unterscheiden, mache dies einen genauen Vergleich zwischen den Anbieter mitunter schwierig. Durch die Modalität gäbe es keine Tarife, sondern eine Vielzahl von verschiedenen Tarifbausteinen. Nach Ansicht von Verbraucherschützern würde ein einheitlicher Basisschutz sowie aneinander angepasste Zusatzmodule den Vergleich für Autofahrer erleichtern. Durch eine Standardisierung von Grundschutz und Bausteinen könne eine deutliche Verbesserung für die Verbraucher erreicht werden.
Baukastensystem erfordert Beratung
Die Allianz bietet ihre Versicherung “MeinAuto” ausschließlich über Vermittler an. Die traditionellen Paketlösungen werden dagegen weiterhin über die Tochter Allsecur im Direktvertrieb (u.a. mit in unserem Vergleich) verkauft. Durch die große Anzahl an Bausteinen sei es unumgänglich, dass der Kunde vor Abschluss umfassend berate, werde. Dabei soll der Vermittler den genauen Bedarf ermitteln und ein perfekt auf den jeweiligen Kunden zugeschnittenes Angebot unterbreiten. Nach Ansicht der Versicherer leide die Vergleichbarkeit unter den neuen Systemen nicht. Schließlich hätten bereits 2011 einige Assekuranzen neue Schadenfreiheitsklassen und Tarife eingeführt, während andere Anbieter weiterhin die bisherigen Staffelungen anbieten.